Ambulant betreute Verhinderungspflege in einer betreuten Wohnung im Quartier mit eingebundenem Case Management
Mit dem „Innovationsprogramm 2023“ fördert das Land Baden-Württemberg Angebote der Tages- und Kurzzeitpflege mit rund 6,2 Millionen Euro. 14 innovative Projekte sind nun ausgezeichnet worden, darunter das Projekt „Ambulant betreute Verhinderungspflege in einer betreuten Wohnung im Quartier mit eingebundenem Case Management“ der Evangelischen Sozialstation. Mit einer Fördersumme von 750.000 Euro wird die Erprobung einer ambulant betreuten Verhinderungspflege ermöglicht. Sie kann die Versorgungslücke schließen, wenn ein pflegende:r Angehörige:r zum Beispiel erkrankt oder in Urlaub fahren möchte. Ein solches Angebot gibt es im Freiburger Stadtgebiet bislang noch nicht. 12 Plätze können aber nun in ländlich geprägten Stadtteilen von Freiburg dafür eingerichtet werden, in Opfingen, Munzingen, Tiengen und Waltershofen. Interessant dabei ist der Case-Management-Ansatz, bei dem die Sozialstation als ambulanter Pflegedienst und Betreiberin der Verhinderungspflege enge Bezüge ins Quartier nutzen kann. So entsteht eine innovative Versorgungsstruktur, die die Pflegebedürftigen und deren Angehörige in der häuslichen Pflegesituation unterstützt und die bestehenden Pflegeangebote sinnvoll ergänzt. Dadurch kann die pflegebedürftige Person möglichst lange in der vertrauten Umgebung zu Hause bleiben.
Inge-Dorothea Boitz, Geschäftsführerin der Evangelischen Sozialstation Freiburg, freut sich sehr über die Auszeichnung: „Das ist eine wunderbare Bestätigung für unsere Idee, da wirklich viel Herzblut, Arbeit und viele Stunden wissenschaftlicher Recherche in der Konzepterstellung stecken. Unsere Mitarbeiter:innen und ich freuen uns ganz außerordentlich, dass Sozialminister Lucha den großen Bedarf für die Tuniberggemeinden erkannt hat und uns ins das Programm aufgenommen hat. Wir bedanken uns für die großzügige Unterstützung. Unser Dank geht auch an die Stadt Freiburg, die uns im Rahmen der städtischen Sozialplanung für Ältere unterstützt hat.“
Ein Beirat soll das Projekt begleiten, der sich u.a. aus Vertreterinnen und Vertreter der Pflegekassen, der Leistungserbringerverbände, des Amts für Soziales der Stadt Freiburg mit Seniorenbüro und Pflegestützpunkt und Hausärztevertreter:innen zusammensetzt. Durch diese breite Beteiligung wird der Wissenstransfer der gewonnenen Erkenntnisse unterstützt und die Übertragbarkeit des Konzeptes gefördert.
Die Sozialstation möchte mit dem innovativen Projekt neue Versorgungsstrukturen einführen, die zukünftig einen dauerhaften Beitrag zu einem bedarfs- und altersgerechten Pflegeangebot im Quartier leisten können. Die dauerhafte Etablierung des innovativen Angebotes sowie die Ausweitung auf andere Stadtteile, sind das Ziel des Projekts.