Menschen mit Demenz brauchen Verbündete
Bettgitter, verschlossene Türen, Medikamente als „Müdemacher”: Solche und andere freiheitseinschränkenden Maßnahmen werden häufig dann eingesetzt, wenn sich Angehörige, aber auch professionell Pflegende mit der Betreuung eines Menschen überfordert fühlen, der an Demenz erkrankt ist. „Ich muss meine Mutter einsperren, damit sie nicht im Nachthemd auf die Straße läuft”– die Aussage einer Tochter beschreibt die Notlage sehr gut, in der sich Angehörige von Menschen mit Demenz häufig befinden.
Balance halten zwischen Freiheit und Sicherheit
Wir haben deshalb Handlungsrichtlinien für die Pflegepraxis erarbeitet, um freiheitseinschränkende Maßnahmen in der häuslichen Pflege zu vermeiden. Wir wollen Angehörigen und Pflegekräften dazu anleiten, mit an Demenz erkrankten Menschen fürsorglich umzugehen. Wir zeigen Wege zu einer Pflege und Betreuung auf, die die Balance halten zwischen Freiheit und Sicherheit. Wir tun das als Mitglied einer Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz.
Freiheitsentziehende Maßnahmen können lebensgefährlich sein
Damit Menschen mit Demenz die Hilfe, Pflege und Betreuung bekommen, die sie brauchen, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 500 sogenannte „Lokale Allianzen“ in einem Modellprogramm gefördert (2012 bis 2018). Aufgabe der Allianzen ist es, in örtlichen Bündnissen mit dafür zu sorgen, dass freiheitsentziehende Maßnahmen in der häuslichen Pflege und die daraus resultierenden Gefahren für den Pflegebedürftigen vermieden werden.